Einzelnes: 07.01.18
Zu Beginn der Ich-arbeit steht die Erkenntnis, wer und wie man selber ist. Diese Erkenntnis muss gekoppelt sein mit der vollständigen Akzeptanz des eigenen Wesens. Sow ei man geworden ist, so ist man und so ist es erstmal gut. Diese Einsicht darf in Innewerden sich vollziehen, das heißt, dafrf sich langsam setzen, Raum bekommen, da sein, lieb gewonnen sein.
Diese Start-erkenntnis kann mit Hilfe der Gemeinschaft zustande kommen, da man sich im Licht de Anderen vielleicht besser wahrnehmen kann. Diese Außenwahrnehmung muss jedoch so geartet sein, dass sie nur als Hilfe angeboten wird, wenn sie auch von innen her gefragt ist, also wenn der Einzelne um sie bittet. Jegliche Form von Übergriffen muss als solche demaskiert werden und dann auch zur Ruhe kommen. Das bedeutet, dass daran gearbeitet wird, dass jeder primär in sich und an sich selbst erkennt und arbeitet. Alle werden einander akzeptieren wie sie sind. Wenn mir an dem anderen waws begegnet, was mir auffällt, was mir vielleicht nicht enspricht, wo ich mich an dem anderen reibe, was mir an ihm aufstößt, hat erstmal und prinzipiell mit mir zu tun und darf daher auch von mir in mir zur Anwendung und Bearbeitung kommen. Darüberhinaus werden Strukturen bzw. allgemein gültige Regeln erarbeitet, die es erlauben, sich in einem schützenden, fördernden, regulierenden Ganzen zu bewegen. Diese Ganze hat natürlich ein Ziel, dem es entgegen strebt und das es möglich und leichter macht, sich immer wieder daran auszurichten und ggfls. Zu korrigieren, wenn sich Prozesse zu sehr verselbständigen. Es muss wohl auch eine Instanz geschaffen werden, die in einer Art Patenschaft dafür Sorge trägt, dass Entgleisungen benannt und bearbeitet werden um die damit verbundene Zersplitterung wieder zusammen zu fügen. Diese Wächterinstanz sollte von mehreren und immer wieder abwechselnd besetzt werden.
Diese primäre Untersuchung des Selbstes ist ein Prozess und soll auch auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Es macht Sinn, sie auf körperlicher, energetischer, seelischer und geistiger Ebene anzuwenden. Sinnvoll erscheint, wenn hier eine Art Matrix oder Raster gefunden wird, das als allgemeingültige Schleuse bestimmte Erkenntnisprozesse und -Inhalte anspricht und einfordert. Damit kommt eine neutrale Begutachtung zustande.
Zum Beispiel kann dazu ein „Bewertungskriterium“ auch so geartet sein, dass es abfragt, ob Jemand sich damit gut tut oder nicht – selbstverständlich ist diese immer wieder ausgerichtet und wird gegen-gemessen an einem überpersönlichen Maßstab.
Ausschlusskriterien für eine gemeinsame Arbeit sind z.B. Dinge wie Drogengebrauch, Gemeinschaft verletzendes Verhalten, Inkorrektheit, Unwahrhaftigkeit. Ebenso ist zu untersuchen, wenn ein bestimmtes Seelengefüge eine krankhafte Struktur aufweist und diese durch die G. Nicht aufgefangen werden kann bzw. professioneller Hilfe bedarf.
Die Selbsterkenntnis kann durch verschiedene Methoden angeregt werden. Gleichzeitig können bestimmte Methoden dazu dienen, Einseitigkeiten in Folge zu bearbeiten. Dadurch bezieht sich die Arbeit nicht primär auf das eigene Wesen, sondern man arbeitet an sich selbst via eines Mediums, das erlaubt, fortwährend indirekt, und damit sich-freilassend an sich zu arbeiten. Natürlich ist der Körper der G. Ein wunderbares Medium und gleichzeitig als Empfänger gestaltender, heilender Impulse Nutznießer. Sie gibt jedoch unmittelbar das Empfangene wieder zurück an Jeden.
Wie kann dieser eingehende – und natürlich sich permanent fortsetzender Vorgang - Selbsterkenntnisakt oder SE aussehen?
Hilfe dazu kann sein, ein biographisches Gespräch – evtl. geleitet durch eine fachkompetente Person – vor dem Hintergrund der anwesenden G.?
SE durch z.B. musikalisches Spielen (Trommeln) und sich outen?
Tanzen oder sonstige körperbetonte Betätigung mit Selbsterleben (Seb) und Selbstwahrnehmen SW über den eigenen Ausdruck.
Kreatives Tun (Musizieren/Malen/Zeichnen/Plastizieren/Bildhauern) schafft Möglichkeiten, spielerisch zur Selbstentdeckung (Sed) und Selbstwandlung zu gelangen.
Es muss einen Methode gefunden werden, die erlaubt, festgefahrene Denkmuster und Verhaltensweisen zu orten.
Wer bin ich geworden hinsichtlich meiner Selbstanschauung, der Weltanschauung, der Du-anschauung. Welche ziele habe ich, welche Ängste, welche Einseitigkeiten, welche Behinderungen oder Stärken.
Dazuhin muss eine Methode erarbeitet werden, die die seelische Veranlagung erkennen lässt. Bin ich im Fluss, Fühle ich, bin ich blockiert, lasse ich fühlen nicht zu. Wie kann ich dies erkennen. Welche Reaktionsweisen habe ich, was treibt mich in die Enge. Aber auch, welche Aktionsweisen habe ich, wann und wie und wo bzw. mit wem kommen diese zum Vorschein.
Wie tief sitzen Muster, dass ich sie entweder schon erkannt habe, erkenne oder sie mir unbewusst sind und darauf warten, erkannt zu werden? Die G. Kann hier hilfreich sein zur Sondierung. Nicht zu vergessen ist, das der weiche Augenblick des Innewerdens gleichzeitig schon den Weg frei gibt zur Auflösung, zum Loslassen.
Je weniger angstbesetzt, je gelassener ich bin bzw. in dem SEP mich entdecken kann, desto mehr wird dieser Akt mich erlösen und frei machen.
Immer wieder jedoch müssen alle diese Anstalten zur SE, die ja auch zur Folge haben können, dass sich die Aufmerksamkeit sehr Ich-zentriert einrichten könnte und also zur Fixierung und verkrampfter Selbstbetrachtung führen müsste, was widerum grade nicht gewünscht ist. Vielmehr soll sie dazu dienen, sich zu befreien! Also muss die SE einerseits fortgesetzt selber unter Beobachtung stehen und darf nicht zu wichtig werden, andererseits muss sie Auflösung und Aufweichung finden in Weite, in Entspanntheit, in übergeordneter und heiligender Funktion und Matrix – will heißen einigender, zum Gesamten und Guten hinführender Weise und Sicht. Immer wieder muss hier auch Ruhe, Frieden, Lösung sowohl im Prozess selber als auch hinterher bzw. vorher einbezogen sein.
Die SE soll eine Art fotographischer Einrichtung sein, die einerseits den Status quo festhalten, andererseits aber vor allem Entwicklungen und Metamophosen spiegelt und damit festhält. Sie bietet somit die Möglichkeit, den Weg hinsichtlich der Reise bzw. des Zieles stets unter Sicht zu haben und damit ggfls. Auch korrigieren zu können.